Was gibt es Neues?
* 05.04.2024 Nichtmedikamentöse Behandlungen der Migräne gewinnen an Bedeutung: In Deutschland sind jetzt zwei weitere Verfahren der Neuromodulation verfügbar. Langjährig bekannt ist ja das Cefaly®. Hinzugekommen ist nun zum einen das System Ozilia TM der Firma Chordate zur vorbeugenden Behandlung der chronischen Migräne. Hier erfolgt die Anwendung in der Praxis eines Anbieters. Zum anderen ist jetzt auch das Nerivio® verfügbar für die Eigenanwendung zuhause zur Attacken- und/oder vorbeugenden Behandlung von Personen ab 12 Jahre mit Migräne ohne oder mit Aura. Näheres könnes Sie unter den angegebenen Links erfahren. In beiden Fällen ist eine Erstattung der nicht unerheblichen Kosten durch die gesetzlichen Krankenkassen nicht möglich.
* 13.10.2022 Neues zur Akuttherapie der Migräne: Lasmiditan (Rayvow®) ist von den europäischen Behörden bereits zugelassen worden und steht kurz vor der Markteinführung. Lasmiditan ist der erste Vertreter einer neuen Substanzklasse (sogenannte Ditane) und bietet sich als gut wirksame Alternative zu den Triptanen an, wenn diese nicht vertragen werden, nicht ausreichend wirksam sind oder aufgrund von Gegenanzeigen nicht eingesetzt werden können.
* 13.10.2022 Auch hierzulande werden in Kürze die ersten Gepante verfügbar sein. Es handelt sich hierbei um Tablettentherapien, deren Wirkansatz demjenigen der Antikörper ähnelt: Das für die Migräneentstehung entscheidende Signalmolekül CGRP wird blockiert. Rimegepant (Vydura®) wird zudem das erste Medikament sein, das sowohl zur Akuttherapie als auch für die Vorbeugung der Migräne zugelassen ist.
* 04.09.2022 Für die Vorbeugung der Migräne ist nun der vierte monoklonale Antikörper verfügbar. Wie auch andere Vertreter dieser Gruppe blockiert Eptinezumab (Vyepti®) das Überträgermolekül CGRP. Die Besonderheit ist hier, dass das Medikament in Abständen von 3 Monaten als Infusion in der Arztpraxis gegeben wird.
* 26.08.2021 Ich freue mich mitteilen zu können, dass ich vom Bundesverband der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfegruppen (CSG) als Experte ausgezeichnet wurde (mehr dazu hier).
* 05.02.2021 Ich mache darauf aufmerksam, dass die Migräneliga derzeit eine Reihe von interessanten Online-Seminaren zu unterschiedlichen Themen im Zusammenhang von Migräne anbietet. Infos und Registrierung über www.migraeneliga.de. Meinen eigenen Beitrag zur medikamentösen Vorbeugung finden Sie hier.
* 10.08.2020 Für die Gesundheitsseiten des Göttinger Tageblatts habe ich in einem Beitrag den Stellenwert der monoklonalen Antikörper in der Migränebehandlung diskutiert.
* 10.04.2020 In der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) setzen wir uns für eine bessere Wahrnehmung und Versorgung von Migränebetroffenen ein. Zu diesem Zweck ist die Initiative "Attacke Kopfschmerzen" gestartet worden. Schauen Sie dort mal vorbei, es gibt eine Reihe interesanter Informationen.
* 31.05.2019 Zur vorbeugenden Behandlung der Migräne steht seit dem 15.05.2019 nun auch Ajovy® zur Verfügung. Der Wirkstoff, Fremanezumab, bindet an das Neuropeptid CGRP und blockiert dessen Wirkung. Klinische Studien haben die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit bei episodischer und chronischer Migräne demonstriert. Die Dosierung beträgt 225 mg subkutan monatlich oder 675 mg subkutan in Abständen von drei Monaten.
* 12.04.2019 Als zweite Antikörpertherapie zur Vorbeugung der Migräne ist seit dem 1.4.2019 Emgality® auf dem Markt. Der Wirkstoff, Galcanezumab, bindet an den Botenstoff CGRP und verhindert dessen biologische Wirkung. Große klinische Studien haben die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit gezeigt. Die Dosierung beträgt 120 mg subkutan monatlich; nur die erste Dosis erfolgt mit 240 mg.
* 15.11.2018 Aimovig® ist seit dem 1.11. als Lösung zur subkutanen Injektion mit 70 mg verfügbar. Die Wirkung erfolgt über eine Bindung an den Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP)-Rezeptor. Klinische Studien haben gezeigt, dass die Anzahl der monatlichen Migränetage reduziert werden kann. Als häufigste Nebenwirkung kommen Reaktionen an der Injektionsstelle vor.
Eine EU-Zulassung gibt es auch bereits für das Produkt der Firma Lilly, Emgality®, der Zeitpunkt der Markteinführung ist aber noch unklar. In den USA sind mit Aimovig®, Emgality® und Ajovy® der Firma Teva inzwischen drei Produkte im Handel.
* 31.07.2018 Heute ist von der EU-Kommission Erenumab (Handelsname: Aimovig) zur Prophylaxe der Migräne zugelassen worden. Bis zur Markteinführung wird es noch ein wenig dauern.
* 25.01.2018 Multiple Sklerose: Als neue Therapieoption ist jetzt Ocrelizumab (Handelsname Ocrevus) zugelassen und verfügbar zur Behandlung von Patienten mit aktiver schubförmiger MS und mit früher primär progredienter MS.
* 13.11.2017 Multiple Sklerose: Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine Zulassungsempfehlung für die Anwendung von Ocrelizumab bei folgenden Patientengruppen ausgesprochen:
- Patienten mit aktiver schubförmiger Multipler Sklerose, die anhand bildgebender oder klinischer Befunde bestätigt wurde,
- Patienten mit früher primär progredienter Multipler Sklerose unter Berücksichtigung von Krankheitsdauer, Grad der Behinderung und bildgebender Befunde, die auf eine entzündliche Aktivität hinweisen.
Bis zur Markteinführung wird es noch einige Monate dauern.
* 23.08.2017 Multiple Sklerose: Die europäische Zulassungsbehörde hat im Juni ein positives Votum für das orale MS-Medikament Cladribin abgegeben, so dass mit einer Markteinführung innerhalb der nächsten Monate zu rechnen ist.
* 24.02.2017 Multiple Sklerose: Eine eigene Richtung in der Grundlagenforschung befasst sich mit dem Zusammenhang von Darmflora und Immunsystem. Dabei ist zunächst deutlich geworden, dass die bakterielle Darmbesiedelung das Immunsystem beeinflusst. Ernährungsfaktoren wiederum wirken sich auf die Zusammensetzung der Darmflora aus. Dies hat zur Vorstellung geführt, über diätetische Ansätze indirekt auf das Immunsystem Einfluss zu nehmen. So konnte jüngst durch die Zufuhr kurzkettiger Fettsäuren ein Anstieg bestimmter regulatorischer Immunzellen, denen bei der MS ein günstiger Einfluss zugesprochen wird, erreicht werden (Arbeitsgruppe von Prof. Linker/Erlangen). Längerfristig müsste im nächsten Schritt geklärt werden, ob dies mit abgrenzbaren therapeutischen Effekten einhergeht.
* 12.02.2017 Multiple Sklerose: Dieser Link führt zu einem Interview mit Prof. Mäurer über jüngste, auf dem ECTRIMS 2016 vorgestellte Studienergebnisse zum Einsatz von Vitamn D bei schubförmger MS.
* 17.01.2017 Im Bereich Migräne tut sich etwas. Als neues Wirkprinzip wird von mehreren Unternehmen der Ansatz verfolgt, das Eiweiß CGRP, dem man in der Entstehung der Migräne eine wichtige Rolle zuschreibt, durch Antikörper zu blockieren. Nachdem kleinere Untersuchungen positive Ergebnisse zeigten, wird nun in großen Studien ein Einsatz sowohl in der Attacken- als auch der vorbeugenden Behandlung geprüft.
* 06.08.2016 Das Medikament Zinbryta® (Daclizumab-HYP) ist kürzlich für die Behandlung der schubförmig-remittierenden MS in Europa zugelassen worden und ab jetzt verfügbar. Es handelt sich um einen monoklonalen Antikörper, der eine hohe und Interferon überlegene Wirksamkeit aufweist. Nebenwirkungen, vor allem die Leber und die Haut betreffend, waren in den Studien meist leicht bis mäßig ausgeprägt und mit Standardtherapien zu behandeln. Prinzipiell kommt ein Einsatz des Medikaments zu jedem Zeitpunkt in Betracht, also als Erst-, Zweit- oder Drittlinientherapie.
* 25.07.2016 Bewegung im Migränebereich! Mehrere Substanzen, die als gemeinsames Wirkprinzip die Blockade des Überträgerstoffs CGRP haben, befinden sich derzeit in großen klinischen Studien, um den vorbeugenden Effekt auf Migräneattacken zu prüfen. Mit Ergebnissen (Wirksamkeit, Sicherheit) und einer Markteinführung dürfte meines Erachtens fürhestens in zwei Jahren zu rechnen sein.
* 24.05.2016 In wenigen Wochen ist mit der Markteinführung einer weiteren MS-Therapie zu rechnen. Es handelt sich um die Substanz Daclizumab HYP, die vom Patienten selbst vierwöchentlich subkutan angewendet wird. Die Wirksamkeit ist in großen Studien dokumentiert, in denen auch eine Überlegenheit gegenüber einem Beta-Interferon gezeigt werden konnte.
* 05.02.2016 Die britische MS-Gesellschaft sponsort eine Studie, die die Wirkung von dunkler Trinkschokolade auf MS-assoziierte Fatigue untersuchen wird. Die Hoffnung ist, dass die hierin enthaltenen sog. Flavonoide antientzündlich wirken und sich positiv auf Fatigue auswirken (Link).Also ein ungewöhnliches, aber interessantes Studienprojekt!
* 04.10.2015 In einer Vorabmitteilung wurde bekannt, dass Ocrelizumab die Studienendpunkte bei primär-progredienter MS (PPMS) erreicht hat. Es wäre damit die erste Substanz, die die Behinderungsprogression bei PPMS bremsen würde. Details werden beim ECTRIMS-Kongress in der kommenden Woche vorgestellt werden. Ich werde vor Ort sein!
* 12.09.2015: Weitere Therapieoptionen zur Behandlung der schubförmigen MS kommen in Sichtweite: Zunächst ist für das kommende Jahr mit der Markteinführung von Daclizumab HYP zu rechnen. Dieser monoklonale Antikörper wird alle 4 Wochen als Injektion unter die Haut gegeben und zeigte in bisherigen Studien eine hohe Wirksamkeit, reduzierte die Schubrate und die fortschreitende Behinderung um rund die Hälfte. Für einen weiteren monoklonalen Antikörper, das Ocrelizumab, könnte die Zulassung demnächst beantragt werden, nachdem kürzlich positive Ergebnisse zweier Studien bekannt gegeben wurden. Die Substanz wird auch bei primär progredienter MS (PPMS) geprüft.
* 03.02.2015: Neuigkeiten aus der Migräneforschung! Ein neuartiger Wirkansatz (sogenannte monoklonale Antikörper gegen CGRP) steht kurz vor Eintritt in die klinische Prüfung der Phase 3 für die vorbeugende Behandlung.
* 15.2.2014: Als dritte Tablettentherapie der Multiplen Sklerose (MS) ist jetzt Tecfidera® (Dimethylfumarat, BiogenIdec) verfügbar.
* 22.11.2013: Die europäische Behörde EMA hat heute entschieden, Dimethylfumarat als neue Substanz anzuerkennen, so dass nun der baldigen Markteinführung von Tecfidera® nichts mehr im Wege steht.
*15.11.2013: Inzwischen sind als neue MS-Medikamente als Tablette Aubagio® 14 mg (Teriflunomid) und Lemtrada® (Alemtuzumab) in den Markt gekommen. Der Stellenwert von Aubagio® wird im Bereich der Erstlinientherapie gesehen, der von Lemtrada® im Bereich der (hoch)aktiven MS. Anzumerken ist, dass die Markteinführung von Tecfidera® (BG-12) weiterhin nicht konkret absehbar ist.
*19.07.2013: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am 27.06.2013 die Zulassung von Alemtuzumab (Lemtrada®, Genzyme) zur Behandlung der schubförmigen MS empfohlen (Link).